Rías Baixas
Anadigna (2023)
Anadigna Sobre Lias (2023)
Rías Baixas
Die D.O. Rías Baixas ist sicherlich das bekannteste von insgesamt fünf galicischen Qualitätsweingebieten. Berühmt ist die Region insbesondere für die saftig-mineralischen, frucht- und säurebetonten Weißweine aus der Albariño-Traube. Aufgrund dieser geschmacklichen Eigenschaften ging man lange Zeit davon aus, dass die Sorte vom Rhein stamme und mit der Riesling verwandt sei. Jüngere DNA-Analysen haben hingegen ergeben, dass dies nicht der Fall ist. Die Albariño hat ihren Ursprung höchstwahrscheinlich im portugiesisch-galicischen Raum.
Das Anbaugebiet Rías Baixas heißt übersetzt „Untere Fjörde“. Der Name bezieht sich auf die vielen Buchten, die sich am galicischen Atlantik ins Landesinnere ziehen. Die Appellation umfasst fünf Subzonen, die alle entweder direkt oder sehr nah am Atlantik liegen. Das Regenaufkommen ist entsprechend hoch und liegt stellenweise bei bis zu 1500 mm im Jahr. Eher untypisch für Spanien, bietet Rías Baixas somit eine grüne und fruchtbare Landschaft.
Weinbau findet in der D.O. Rías Baixas auf über 4000 Hektar statt. 97 Prozent der Weinfläche ist mit Albariño bestockt. Darüber hinaus sind weitere fünf Weißweintrauben und sieben rote Sorten im Anbau. Fast niemand kennt die Namen von Reben wie Loureira, Espadeiro und Caiño Tinto. Mitunter ergeben diese Trauben fantastische Weine in kleinen Auflagen.
Wegen des feuchten atlantischen Klimas werden in Rías Baixas die meisten Reben in der Laubenhaltung erzogen. Bei diesem Rebenerziehungssystem hängen die Trauben bis zu zwei Meter über dem Boden, also weit weg vom oftmals nassen Untergrund. Darüber hinaus sind die Weinberge bei diesem System besser durchlüftet, was in einem feuchten Klima ebenfalls von Vorteil ist.
Ein weiterer Faktor sind die Granitsandböden in Rías Baixas. Zum einen lassen sie das Wasser sehr gut einsickern, zum anderen sagt man ihnen nach, sie würden den Albariños viel Mineralität verleihen. Last, but not least finden wir wegen der Granitsandböden sogar über 200 Jahre alte Rebstöcke in Rías Baixas. Sie haben die Reblausplage Ende des 19. Jahrhunderts überlebt, weil sich der Schädling in diesem Sand weniger gut fortbewegen kann als in anderen Böden.