Es gibt das weitverbreitete Vorurteil über Bag-in-Box-Weine, welches in etwa lautet, dass sie von minderwertiger Qualität sind. Dieses Vorurteil ist falsch, und in diesem Beitrag erklären wir warum. Ferner gehen wir auf die Vorteile jener Verpackungsart – ein Pappkarton mit einem luftdichten Innenbeutel – ein. Es gibt für Weingüter, Händler, Gastronomen und nicht zuletzt Konsumenten gleich mehrere gute Gründe auf eine Bag-in-Box-Verpackung zu setzen. Wann dies der Fall ist und wann Bag-in-Box besser nicht in Frage kommt, erörtern wir ebenfalls im folgenden Text.
Bag-in-Box: Praktisch und umweltfreundlich
Die Bezeichnung „Bag-in-Box“ ist international üblich. Sie wird selbst außerhalb des englischsprachigen Raums verwendet. Ins Deutsche übersetzt würde man bei dieser Verpackungsart wohl am ehesten von „Beutel-in-Schachtel“ sprechen. Konkret besteht die Verpackung aus einer Pappschachtel mit einem luftdichten Innenbeutel aus Kunststoff, in den der Wein abgefüllt wird. An diesem Plastikbeutel befindet sich ein Zapfhahn, so kommt der Wein wieder raus ins Glas.
Eine Bag-in-Box-Verpackung sieht zugegebenermaßen weniger attraktiv aus, wie eine formschöne und kunstvoll etikettierte Weinflasche. Allein schon deshalb ist Bag-in-Box nicht für alle Situationen (Hochzeitstag, romantisches Dinner, etc.) geeignet. Drei echte Vorteile lassen sich aber nicht von der Hand weisen:
Erstens ist Bag-in-Box platzsparend. Ob nun mit 3 Liter, 5 Liter oder 10 Liter Fassungsvermögen – im Vergleich zur selben Menge an Weinflaschen ist Bag-in-Box stets leichter und weniger Platz beanspruchend. Für größere Feiern im Freundeskreis oder für Gastronomen mit kleinem Schankbereich ist dieser Umstand von Nutzen.
Zweitens ist der Wein in einer Bag-in-Box luftdicht verpackt. Auch nach dem ersten Anzapfen kommt er nicht mit Luft in Berührung. Im Vergleich ist ein Bag-in-Box-Wein nach dem Öffnen somit deutlich länger haltbar – nicht nur ein paar Tage wie bei Weinflaschen, sondern ohne Probleme drei bis vier Wochen.
Last, but not least ist die Verpackung umweltfreundlich. Der Materialverbrauch im Verhältnis zur Weinmenge liegt deutlich niedriger als bei Weinflaschen. Beispielsweise ist die CO2-Bilanz von vier Glasflaschen á 0,75 Liter etwa um das 4-fache höher als bei einer Bag-in-Box mit drei Litern Fassungsvermögen. Da der Weinbau weltweit – insbesondere in Spanien – besonders stark vom Klimawandel betroffen ist, wäre es gut, wenn zukünftig noch mehr Weingüter und Konsumenten auf Bag-in-Box umstellen.
Die Qualitätsfrage: Junge, frische Weine sind für Bag-in-Box geeignet; die im Holzfass ausgebauten Top-Weine hingegen nicht
In Zukunft also alle Weine als Bag-in-Box? Nein, das würde zu weit gehen und wäre in einigen Fällen auch nachteilig für den Weingenuss. Die anspruchsvollen Top-Weine, die lange in Holzfässern ausgebaut wurden, sollten zum Beispiel nicht darin abgefüllt werden. Der Hauptgrund liegt darin, dass diese hochwertigen Gewächse eine gewisse Zeit an Flaschenreife benötigen, um ihre Harmonie zu finden. Die Reifung in der Flasche bewirkt oftmals Wunder; sie macht Spitzenweine aromatisch komplexer und insgesamt balancierter. Dies gilt für die große Mehrheit der Weine im mittleren und höheren Preissegment.
Allerdings gibt es immer mehr preiswerte Jungweine, die einzig im Stahltank ausgebaut werden und die – kaum abgefüllt – bereits jung getrunken werden. Sie schmecken frisch, fruchtig und lecker. Oftmals sind das richtig gute Weine, die Spass machen. „Easy-drinking“ würden die Briten und Amerikaner sagen. Solche Weine sind in einer Bag-in-Box prima aufgehoben. Da diese Verpackung außerdem weniger Kosten als bei Glasflaschen (mit Zusatzkosten wie Naturkorken oder Drehverschluss) verursacht, können die Weine nochmals günstiger angeboten werden. Ein weiterer Vorteil für den Verbraucher.
Als Fazit lässt sich sagen: Das übliche Vorurteil, dass Bag-in-Box-Weine minderwertig sind, ist falsch. Es verhält sich schlichtweg nur so, dass nicht alle Weinstile für die praktische, luftdichte und umweltfreundliche „Beutel-in-Schachtel“-Verpackung geeignet sind. Auf der einen Seite gibt es viele wirklich gute und günstige Alltagsweine, die zu dieser Verpackung passen. Es sollten junge Weine sein, bei denen der Akzent auf Frische und Frucht liegt.
Auf der anderen Seite sind die länger im Holzfass ausgebauten und komplexeren Top-Weine: Sie benötigen ein Flaschenlager, also eine gewisse Mikrooxidation und mehrjährige Reifung, um sich voll zu entfalten. Was die Flaschenreife an Gutem im Wein bewirken kann, haben wir in einem früheren Blogbeitrag schon einmal genauer erörtert. Hier der Link zum Nachlesen.
Tolle Weine im Vino-&-Alma-Shop
Vom hervorragenden katalanischen Erzeuger Celler Masroig bieten wir in unserm Vino-&-Alma-Shop jeweils einen Weiß- und Rotwein in der 3-Liter Bag-in-Box-Verpackung an. Der „Rojalet Vi Negre“ ist ein fruchtbetonter Rotwein aus den autochthonen Sorten Cariñena und Garnacha. Der „Rojalet Vi Blanc“ ist wiederum ein frisch-fruchtiger Weißwein aus den autochthonen Trauben Garnacha Blanca und Macabeo.