Cabernet Sauvignon – die bekannteste Rotweinrebe der Welt in Spanien

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Cabernet Sauvignon ist die wohl berühmteste Rotweinsorte der Welt. Sie ist die Hauptrebe ruhmreicher Weine wie Château Mouton Rothschild, Château Laftite Rothschild (beide Bordeaux) und Opus One (Napa Valley). In Spanien ist die CS – wie sie gerne abgekürzt wird – verhältnismäßig wenig im Anbau. Trotzdem werden aus ihr einige Prestigeweine sortenrein gewonnen. Darüber hinaus fungiert sie in manchen Kultweinen als mal mehr, mal weniger prominent vertretener Cuvée-Partner.

Die Ursprünge – eine Sorte aus dem Bordelais

Die Cabernet Sauvignon ist heute auf der ganzen Welt zuhause – beliebt in Frankreich, Italien, Chile, Kalifornien, Südafrika und Australien. Ursprünglich kommt sie aus Frankreich, genauer aus dem Bordelais, wo sie als Kreuzung aus der roten Cabernet Franc und der weißen Sauvignon Blanc hervorging. Von diesen beiden Elternteilen lässt sich der Name der Rebe logisch ableiten.

Im Bordeaux ist die Cabernet Sauvignon zusammen mit der Merlot seit Langem die wichtigste Rebe. Hier wird sie in der Regel immer als Cuvée mit Merlot und ggf. Cabernet Franc gekeltert. Sortenreine Gewächse finden wir hingegen sehr häufig in Chile und Kalifornien vor.

Das Profil der Cabernet Sauvignon

Cabernet Sauvignon gilt manchen Kennern als die edelste Rotweinrebe überhaupt. Die Sorte verfügt über kleine Beeren mit sehr dicken Schalen. Die Mosterträge sind folglich gering. Da sich in den Beerenhäuten die Farbpigmente und Tannine befinden, ergibt die Rebe farbintensive und tanninbetonte Rotweine. Aufgrund dieser kräftigen Tanninstruktur eignen sich die Weine ausgezeichnet für den Barriqueausbau. So entstehen Gewächse mit großem Reifepotenzial. Besonders bekannt ist die CS zudem für ihre typische Aromatik nach Schwarzer Johannisbeere und Grüner Paprika.

Die Cabernet Sauvignon ist eine spätreifende Rebe und deshalb für den Anbau in kühleren Regionen weniger geeignet. In Gegenden, wo der Herbst früh einsetzt und kühl ausfällt, kann die CS nicht vollständig ausreifen. In wärmeren Gebieten fühlt sich die Sorte hingegen wohl, und aufgrund dessen ist auch Spanien ein potenziell guter Standort. Darauf gehen wir im folgenden Abschnitt näher ein.

Die Cabernet Sauvignon in Spanien

Spanien ist reich an autochthonen Rebsorten, die sich über Jahrhunderte bewährt und an die klimatischen Begebenheiten der iberischen Halbinsel angepasst haben. Bei den roten Trauben setzen die spanischen Winzer vor allem auf Tempranillo und Garnacha. Darüber hinaus gibt es regional bedeutende Sorten wie Bobal und Monastrell im Südosten des Landes und Mencía im Nordwesten.

Internationale Rotweinreben wie CS, Merlot, Pinot Noir und Syrah sind in Spanien ebenfalls im Anbau; ihr Gesamtanteil liegt allerdings bei weniger als zehn Prozent. Dennoch finden sich einige Referenzweine aus Cabernet Sauvignon, die zeigen, dass die Traube in Spanien ausgezeichnete Ergebnisse liefert. Gerade weil sie als hochwertige und prestigeträchtige Rebsorte gilt, wird sie von einigen Weingütern zur Erzeugung von Premiumweinen eingesetzt.

Cabernet-Sauvignon-Weinberg in Málaga
Cabernet-Sauvignon-Weinberg in den Sierras de Málaga

Premium- und Kultweine aus Cabernet Sauvignon

Die bekanntesten spanischen Cabernet Sauvignon dürften der Mas la Plana vom Weingut Torres (Penedès), der Pago de Valdebellon von Abadia Retuerta (VT Castilla-León) und jener von Dominio de Valdepusa (ein Vino de Pago in der Provinz Toledo) sein. Es handelt sich um drei noble Weingüter, welche die Sorte bereits seit Jahrzehnten kultivieren. Außerdem dürfen wir auf den 2020 erstmals erscheinenden Comaroles der Weinmacherin Victoria Ordoñez aus den Sierras de Málaga gespannt sein. Auch dieses Gewächs ist ein rebsortenreiner CS.

Penedès, Castilla-León, Toledo, Málaga – der kurze geografische Anriss zeigt bereits, dass es kein Zentrum für die Cabernet Sauvignon in Spanien gibt. Die Sorte kommt im Norden – zum Beispiel am Fuße der Pyrenäen im Anbaugebiet Somontano – ebenso vor, wie auf der zentralspanischen Hochebene oder in südlichen, mediterranen Gebieten.

Aus der heißen D.O. Jumilla stammt beispielsweise der Kultwein El Nido, eine Cuvée aus CS (ca. 70%) und Monastrell. Und sogar im bekanntesten aller spanischen Weine – dem Unico von Vega Sicilia aus der klimatisch kontinental geprägten D.O. Ribera del Duero – ist die Cabernet Sauvignon vertreten. Wenngleich in diesem nur als kleiner Partner der Tempranillo.

Cabernet Sauvignon gekeltert
Das Weingut El Nido in Jumilla. Der gleichnamige Kultwein wird zu 70% aus Cabernet Sauvignon gekeltert

Die rote Hauptsorte in der D.O. Somontano

Die Cabernet Sauvignon ist also im spanischen Weinbau landesweit verbreitet, spielt jedoch überall eine mengenmäßig untergeordnete Rolle. Die einzige Ausnahme dieser Regel stellt die zuvor erwähnte D.O. Somontano dar. In diesem aragonesischen Anbaugebiet hält die CS etwa 30 Prozent Anteil der roten Trauben. Das ist mehr als alle anderen Sorten.

Insgesamt ist der Rebsortenspiegel des Somontano ungewöhnlich für Spanien: Die weiße Gewürztraminer – im Rest von Spanien ein Exot – ist dort zum Beispiel ebenfalls beliebt und häufig im Anbau.

Somontano liegt am Fuße der Pyrenäen. Die Cabernet Sauvignon ist hier nur 280 Kilometer von ihrer ursprünglichen Heimat, dem Bordelais, entfernt. Die geografische Nähe zu Frankreich mag ein Grund sein, weshalb die Traube hier so prominent vertreten ist. Ein anderer Grund ist wohl, dass die Somontano-Region durch einen vorgelagerten Berggürtel von den eisigen Pyrenäen-Winden geschützt ist. Das Klima ist deshalb weniger kühl als in den benachbarten aragonesischen Anbaugebieten Calatayud und Campo de Borja. Und allzu kühl – das hatten wir bereits gesagt – mag es die CS nicht.

Zu den Top-Erzeugern in Somontano gehört Enate. Die Cabernet Sauvignon wird von diesem Weingut sowohl sortenrein, wie auch in diversen Cuvées ausgebaut. Ein sehr schönes Beispiel halten wir im Vino&Alma-Shop für Sie parat: Der Enate Cabernet Sauvignon Merlot zeigt, wie harmonisch, saftig und geschmeidig die CS (in diesem Fall gemeinsam mit Merlot) in Spanien ausfallen kann. Da es sich bei den Rebsorten um den typischen „Bordeaux-Mix“ handelt, empfehlen wir Ihnen diesen Rotwein von Enate doch einmal mit einem preisähnlichen Gewächs aus dem Bordeaux-Gebiet zu vergleichen. Vielleicht wollen Sie danach Ihre Eindrücke mit uns in der Kommentarspalte teilen. Ihre Meinung würde uns sehr interessieren.

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